Was früher als „Kantinenessen“ belächelt wurde, erlebt dank der VwV Kantine in Baden-Württemberg eine echte Aufwertung. Täglich werden in Deutschland bis zu 18 Millionen Mahlzeiten in der Gemeinschaftsverpflegung ausgegeben – und sie haben das Potenzial, Gesundheit, Nachhaltigkeit und Genuss zu verbinden.
Mit der neuen Verwaltungsvorschrift Kantine (VwV Kantine) setzt Baden-Württemberg bundesweit Maßstäbe. Der Anspruch: mehr Bio, mehr Regionalität, mehr Transparenz – und mehr Qualität für die Gäste. Doch was steckt konkret dahinter? Und wie gelingt der Wandel in der Praxis?
In diesem Beitrag erfährst du, wie die VwV Kantine funktioniert, warum sie so wichtig ist – und welche Unterstützungsangebote das Land Küchenverantwortlichen macht. Außerdem geben wir einen exklusiven Einblick in die Netzwerktagung am 2. Juli 2025 in Stuttgart, bei der auch Michael als Referent auf der Bühne steht.
Über Jahrzehnte hatte Kantinenverpflegung ein schlechtes Image: Fertigprodukte, übergarte Beilagen, Herkunft egal. Heute ist das anders – und das muss es auch sein. Die Gemeinschaftsverpflegung prägt täglich das Essverhalten von Millionen Menschen. Ob Schule, Kita, Krankenhaus oder Ministerium – die Verantwortung ist enorm. Die vwv kantine setzt nun bundesweit neue Maßstäbe.
Gute Gemeinschaftsverpflegung bedeutet:
Deshalb spricht man heute nicht mehr nur von “Kantinen”, sondern zunehmend von „Gemeinschaftsgastronomie“. Denn die Anforderungen steigen – und damit auch der Anspruch an Qualität und Kommunikation.
Die Qualität einer Mahlzeit beginnt bei der Wahl des Verpflegungssystems. Baden-Württemberg macht deutlich: Jede Einrichtung soll das passende System für ihre Rahmenbedingungen finden – aber die Qualität muss stimmen. Diese vier Systeme sind in der Praxis etabliert:
Wichtig: Für jedes System braucht es Know-how, um Frische, Geschmack und Nährwert zu sichern. Auch Mischformen sind möglich – was zählt, ist das Ergebnis auf dem Teller.
Seit dem 1. Januar 2024 ist die VwV Kantine in Kraft. Sie verpflichtet über 40 Landeskantinen – darunter Ministerien, Hochschulen und Anstalten – stufenweise bis 2030:
Wer sich engagiert, wird belohnt: Kantinen erhalten
Damit die Transformation gelingt, bietet das Land über das Landeszentrum für Ernährung (LErn BW) zahlreiche Angebote:
Auch kleine Küchen, z. B. in Kitas mit Frühstücksangebot, können teilnehmen – jedes Jahr ist eine kostenfreie Beratung möglich .
Bei der Netzwerktagung zur VwV Kantine am 2. Juli 2025 in Stuttgart zeigt sich: Die Umsetzung braucht nicht nur Technik und Logistik – sondern Kommunikation. Unter dem Titel „Tue Gutes und rede darüber – Storytelling als Kommunikationsstrategie in der Kantine“ zeigt Michael Loitz, wie Geschichten, Bilder und Sprache genutzt werden können, um Gäste für nachhaltige Gerichte zu begeistern.
Kantinen sollten heute mehr können als nur satt machen – sie sollen Werte vermitteln, Vertrauen schaffen und zu nachhaltigen Entscheidungen anregen. Storytelling ist dabei ein zentrales Werkzeug.
Die VwV Kantine ist mehr als eine Verwaltungsvorschrift – sie ist ein politisches Statement und ein praktischer Werkzeugkasten für die Transformation. Wer Gemeinschaftsverpflegung neu denkt, kann:
Du möchtest wissen, wie das Land Baden-Württemberg die Gemeinschaftsverpflegung in Landeskantinen konkret gestaltet? Alle offiziellen Infos, Materialien und aktuelle Entwicklungen findest du auf der Website des Ministeriums: HIER
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Quellen:
Landwirtschaftsverwaltung Baden-Württemberg unter/landinfo.landwirtschaft-bw.de
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR)/baden-wuerttemberg.de