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Bio-Siegel im Vergleich – ein Blick auf die Landwirtschaft

Dünger, Kupfer & Pestizide im Ökolandbau? Wir vergleichen Bio-Siegel: standen Sie auch schon einmal im Supermarkt, haben sich das Biosiegel angeschaut und einfach ohne Hintergrundwissen angenommen, dass dieses Produkt schon besser sei als die Nicht-Bio-Produkte? Das geht tatsächlich vielen Menschen so. Wo Bio drauf steht ist auch nachweislich Bio drin! Aber Vorsicht: auch bei Bio-Produkten gibt es Unterschiede in den Qualitäten. In diesem Teil des Artikels möchten wir einen Blick auf die Ökologische Landwirtschaft werfen. 

Ökologische Marken im Vergleich

Aufgrund des Bio-Siegel-Dschungels beschränken wir uns auf die präsentesten vier Biomarken: EU-Bio-Siegel, Bioland, Naturland & Demeter.

Aspekte  EU-Bio-Siegel  Bioland  Naturland  Demeter 
Einsatz Dünger  Max. 170kg N/ha/Jahr  112kg N/ha/Jahr  112kg N/ha/Jahr  112kg N/ha/Jahr 
Zukauf Dünger  Nicht limitiert  Max. 40kg N/ha/Jahr  Max. 40kg N/ha/Jahr  Max. 40kg N/ha/Jahr 
Einsatz bedenklicher organischer Dünger  Keine Einschränkung   Verboten  Verboten  Verboten 
Kupfereinsatz  Max. 6kg/ha/Jahr  3-4kg/ha/Jah  3-4kg/ha/Jah  Max. 3kg/ha/Jahr (bei Dauerkulturen nicht erlaubt) 
Einsatz chemisch-synthetische Pestizide
Ökolandbau 
Erlaubt in Fällen  Verboten  Verboten  Verboten 

Was bedeutet dies nun aber? 

Gesundheitliche Bedenken

Stickstoff, wenn es in Form des im Trinkwasser unerwünschten Nitrats, ins Grundwasser gelangt kann zu Blausucht bei Neugeborenen kommen. Unser Trinkwasser ist jedoch das am strengsten kontrollierteste Gut, daher sollten wir uns dahingehend keine Gedanken machen. 

Kupfer dient als Pflanzenschutzmittel. Dies kann schädigend auf viele Arten von Bodenorganismen wirken. Es greift beispielweise die Zellmembran und DNA von Regenwürmern an. Auf uns Menschen hat Kupfer allerdings keine Wirkung.  

Der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden kann allerdings auch Auswirkungen auf uns Menschen haben. Beispielweise können sie den Hormonhaushalt schädigen und somit bei Männern die Anzahl und Leistungsfähigkeit der Spermien negativ beeinflussen. Außerdem können sie die Zellteilung stören, das Erbgut verändern, das Entstehen von Krebs begünstigen, das Immunsystem beeinträchtigen und auch Allergien auslösen.

Pestizide im Ökolandbau

Auch wenn die EU-Öko-Verordnung keinen Grenzwert für Rückstände in Bio-Produkten vorschreibt, sollten sie unbelastet sein. Schließlich ist der Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel in einer Bio-Zertifizierung verboten (www.oekolandbau.de).


Quellenangaben:
Jana Fürst, KD Ernährungskonzepte
www.bioland.dewww.naturland.dewww.demeter.de, Umweltinstitut München e.V.www.bzfe.de
Bild: Pixel-Shot/Shutterstock.com

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