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Veganuary in der Kantine: Hype oder nachhaltiger Hebel?

Jedes Jahr im Januar taucht er wieder auf: der Veganuary. Für die einen ein Marketing-Gag, für die anderen ein Anstoß, Gewohnheiten zu hinterfragen. Auch in der Außer-Haus-Verpflegung ist das Thema längst angekommen. Doch lohnt sich der Aufwand? Oder verschwindet das Interesse so schnell, wie es gekommen ist? Mehr zum Veganuary in der Kantine inklusive leckerem Rezept liest du hier:

Veganuary in der Kantine: Marketing-Phänomen mit Potenzial

Das Offensichtliche zuerst – der Veganuary ist ein Marketing-Phänomen. Der Jahreswechsel mit seiner Tradition der Neujahrsvorsätze bietet die perfekte Grundlage für eine Kampagne wie diese: mehr Tierwohl, gut für die Umwelt, gut für die eigene Gesundheit.

Dabei ist es dem Veganuary gelungen, was vielen Nachhaltigkeitsthemen schwerfällt: Er hat diesen Punkten, die oft etwas tröge und belehrend daherkommen, ein sexy Image verliehen.

Vom Online-Impuls zur weltweiten Bewegung

Seit 2014 ruft die gleichnamige Organisation weltweit dazu auf, im Januar rein pflanzlich zu essen. Was als kleine Online-Kampagne begann, ist inzwischen eine internationale Bewegung, unterstützt von großen Unternehmen, Supermarktketten und immer mehr gastronomischen Betrieben. Der Gedanke dahinter: Menschen sollen ohne Druck ausprobieren können, wie vielfältig pflanzliche Ernährung sein kann.

Nachhaltige Gerichte für neugierige Gäste

Gerade für Küchen der Gemeinschaftsverpflegung bietet das einen interessanten Rahmen, um Neues zu testen – und Gäste für moderne, nachhaltige Gerichte zu gewinnen.

Eine Studie des GFI Europe hat gerade herausgefunden, dass 39% der Deutschen in Zukunft mehr pflanzliches Protein bzw. weniger tierische Produkte zu sich nehmen wollen. Eine große Zielgruppe, die die Gastronomie hier abholen kann.

Welche Chancen und Herausforderungen bietet der Veganuary in der Kantine?

Der Monat zieht mediale Aufmerksamkeit auf sich – und das lässt sich auch in der AHV nutzen. Wer jetzt pflanzliche Gerichte sichtbar macht, profitiert von einem Trend, der ohnehin in Bewegung ist. Und das Beste daran: Die Nachfrage bleibt meist auch nach dem Januar bestehen.

Pflanzliche Gerichte stehen längst nicht mehr für Verzicht, sondern für Vielfalt, Frische und Klimaschutz. Genau das sind Werte, mit denen sich Küchen heute profilieren können – nach außen in der Kommunikation und nach innen als Zeichen moderner, zukunftsfähiger Ernährung.

Wie Küchen langfristig davon profitieren können

Wir alle wissen: Essen ist selten rational, sondern vor allem emotional. Wenn wir unsere Gäste also nachhaltig überzeugen und binden wollen, müssen wir sie genau dort abholen. Die pflanzliche Küche bietet eine große Vielfalt an Möglichkeiten:

  • von Natur aus vegane Gerichte aus der ganzen Welt.
  • kreative Kompositionen oder Zubereitungsarten.
  • klassische Gerichte auf pflanzlicher Basis neu interpretiert.
Beim Veganuary als Kantine mitmachen. Veganuary als Kantine Speiseplan-Tipps.
Tue Gutes und rede darüber: Veganuary in der Kantine. (Foto: ©Veganuary)

So kannst du den Veganuary in der Kantine für dich nutzen

Welche Variante passt am besten zur eigenen Küche? Welche Gerichte kommen bei den Gästen am besten an und wo besteht vielleicht noch Lernbedarf? Um diese Fragen zu klären, kann der Veganuary sinnvoll genutzt werden:

1. Gerichte testen: Der Januar bietet eine ideale Gelegenheit, neue pflanzliche Rezepte auszuprobieren – und über Gästefeedback zu prüfen, was gut ankommt.

2. Teamwissen erweitern: Ein kurzer interner Workshop zu Hülsenfrüchten oder pflanzlichen Proteinen kann Unsicherheiten abbauen und Lust aufs Ausprobieren machen.

3. Marketing clever einsetzen: Der Veganuary liefert die perfekte Kommunikationsfläche, ob in der Kantine, auf Social Media oder in der Pressearbeit.

4. Langfristige Wirkung schaffen: Wer die besten Ideen aus dem Veganuary in den Alltag überführt, stärkt Profil, Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeitsstrategie gleichermaßen.

Fazit: Kurzlebiger Hype oder nachhaltige Veränderung?

Ganz klar: Beides ist möglich.
Der Veganuary in der Kantine kann als reine Marketingaktion dienen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen oder als Einstieg in eine echte Transformation hin zu mehr pflanzlicher Vielfalt in der Gemeinschaftsverpflegung. Entscheidend ist, was wir daraus machen (wollen).

Veganuary in der Kantine: Polenta mit orientalischem Ofengemüse (Bild: Sarah E.) Mehr Rezepte gibt es hier.

Rezept: Cremige Kokos- Polenta mit herbstlich- orientalischem Ofengemüse, Sesamsoße und Mandelblättchen

Für 10 Portionen

Für die Kokos-Polenta:

  • 500 g Polenta (Maisgrieß)
  • 1,5 Liter Gemüsebrühe
  • 500 ml Kokosmilch
  • 15g Salz, 5g Pfeffer

Für das herbstlich-orientalische Ofengemüse:

  • 500 g Karotten, geschält und in Scheiben oder Stifte
  • 1 Kopf Wirsing (ca. 600 g), in Streifen geschnitten
  • 1 Kopf Blumenkohl (ca. 700 g), in Röschen geteilt
  • 300 g grüne Bohnen (TK)
  • 800 g Kartoffeln, gegart (am besten vom Vortag)
  • 4 EL (Oliven-) Öl
  • 1 TL Kreuzkümmel
  • 1 TL Zimt
  • 1 TL geräuchertes Paprikapulver
  • 1/2 TL Kurkuma
  • 25g Salz und 10g Pfeffer

Für die Sesamsoße:

  • 150 g Tahini (Sesampaste)
  • 300 ml Wasser
  • 2 EL Zitronensaft
  • 1-2 EL Sojasoße oder Tamari
  • 2 Knoblauchzehen, fein gehackt oder gepresst
  • Salz nach Geschmack

Zum Garnieren:

  • 50 g Mandelblättchen, leicht geröstet
  • Frische Petersilie oder Koriander (optional)

Zubereitung:

  1. Ofengemüse vorbereiten:
    Backofen auf 200 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
    Das Gemüse in eine große Schüssel geben. Olivenöl, Kreuzkümmel, Zimt, Paprikapulver, Kurkuma, Salz und Pfeffer dazugeben und alles gut vermengen.
    Auf einem Backblech verteilen und ca. 30–35 Minuten rösten, bis das Gemüse weich und leicht gebräunt ist. Zwischendurch einmal wenden.
  2. Polenta kochen:
    Gemüsebrühe in einem großen Topf zum Kochen bringen.
    Die Polenta langsam einrieseln lassen und dabei ständig rühren, damit keine Klümpchen entstehen. Sobald die Polenta komplett eingerührt ist, weiterrühren und nun die Kokosmilch dazugeben.
    Hitze reduzieren und die Polenta unter häufigem Rühren ca. 10–15 Minuten quellen lassen, bis sie cremig und weich ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  3. Sesamsoße anrühren:
    Tahini mit Wasser, Zitronensaft, Sojasoße und Knoblauch glatt rühren. Bei Bedarf noch etwas Wasser hinzufügen, bis die Soße schön cremig und gut zum Gießen ist. Mit Salz abschmecken.
  4. Anrichten:
    Die cremige Kokos-Polenta auf Tellern verteilen, das Ofengemüse darauf oder daneben anrichten.
    Großzügig mit Sesamsoße beträufeln und mit den gerösteten Mandelblättchen bestreuen.
    Optional mit frisch gehackter Petersilie oder Koriander garnieren.

Quellen:
Titelbild: Алексей Филатов von Getty Images/Canva
Veganuary/Veganuary 2026

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